Umgang mit Liebeskummer

Liebe ist mit das Wundervollste und Wichtigste auf dieser Welt. Demnach ist man glücklich, wenn man liebt und geliebt wird. Im Gegenzug ist es folglich das Schlimmste und eine riesengroße Katastrophe, wenn wir jemanden, den wir von ganzem Herzen lieben, plötzlich verlieren. Wenn uns jemand nicht mehr liebt und uns sprichwörtlich das Herz bricht, sind wir am Boden zerstört. Es stellt sich die Frage, was da eigentlich genau passiert, wenn wir Kummer aus Liebe haben. Wieso schmerzt das so sehr und wie lange dauert dieser Trennungsschmerz? Wie überlebt man so etwas überhaupt? All diese Fragen werden in diesem Beitrag aufgegriffen und erläutert.

Trennungsschmerz – Eine Welt scheint zusammenzubrechen

Der Kummer aus Liebe fühlt sich für jeden von uns einfach nur schrecklich an. Es ist eines der schlimmsten Gefühle, die ein Mensch empfinden kann. Um erstmal zu verstehen, warum wir das so empfinden, schauen wir zunächst auf das allerschönste Gefühl überhaupt – die Liebe. Sind wir Menschen verliebt, ist unsere Welt rosarot. Wir empfinden ganz viel Glück, fühlen uns stark und geborgen. Da ist plötzlich jemand in unser Leben getreten, mit dem wir alles teilen möchten. Mit dem man ganz viele tolle Dinge erleben möchte. Mit dem man abends einschlafen und morgens wieder aufwachen möchte. Mit dem man gemeinsam lachen und auch weinen kann. Dem man wirklich alles anvertrauen kann. Oftmals fangen wir in einer Beziehung damit an, uns selbst mehr zu lieben. Es fällt uns auf einmal irgendwie leichter, uns mit all unseren Fehlern anzunehmen. Schließlich gibt es da jemanden, der uns ja so liebt und begehrt, wie wir sind. Es ist demnach möglich, aus der Liebe unseres Partners ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu schöpfen. In weiterer Folge fangen wir an, uns selbst mehr zuzutrauen. Wir sind plötzlich auch erfolgreicher, was unser Selbstvertrauen quasi wie eine Spirale immer weiter in die Höhe treibt. Wir haben mehr Kraft und fühlen uns stärker als je zuvor. All das entsteht und wächst aus der Liebe. Wenn dann jedoch aus irgendeinem Grund die Liebe stirbt, ist plötzlich all das Schöne, durch das sie wachsen konnte, nicht mehr da. Unsere Welt ist auf einmal nicht mehr rosarot, sondern trüb und grau. Wir fühlen hilflos, einsam und schwach. Geborgenheit und Sicherheit sind verloren – das Team und die gemeinsame Identität – gibt es plötzlich nicht mehr. Zusätzlich schleichen sich auch noch Selbstzweifel an, weil uns der Partner aus irgendeinem Grund nicht mehr liebt. Man fängt an, die Schuld bei sich selbst zu suchen – man fühlt sich auf einmal zu dick, zu alt, zu langweilig oder schlicht und einfach nicht gut genug. Wir können nachts nicht mehr schlafen, haben keinen Appetit mehr und können einfach nicht mehr aufhören, zu weinen – alles ist nur noch schlecht und negativ. Wir kriegen nichts mehr gebacken und machen andauernd Fehler, weil unsere Konzentration nachgelassen hat. Das Selbstvertrauen ist nun am Boden. Außerdem ist eine Trennung meist mehr, als nur ein endgültiger Abschied vom Partner. Es ist in vielen Fällen auch eine Trennung von einem gemeinsamen Freundeskreis, von der liebgewonnenen Familie des Partners, ein Abschied von der gemeinsamen Wohnung, in der man viele schöne Momente geteilt hat und nicht zuletzt auch ein Abschied von der Zukunft, von der man gemeinsam geträumt hat.

 

Was mit dem Körper bei Trennungsschmerz passiert

Die Schmerzen, die mit einer Trennung einhergehen, sind sogar mehrmals wissenschaftlich bewiesen worden. Die jeweiligen Versuchsleiter haben hierbei den Probanden erst Fotos von ihren Ex-Partnern gezeigt und dabei die Gehirnströme gemessen. Im Anschluss wurden ihnen körperliche Schmerzen (beispielsweise durch Hitzereize) hinzugefügt und ebenfalls wieder die Hirnströme gemessen. Das Ergebnis war folgendes: Es waren in beiden Versuchen die gleichen Gehirnregionen aktiv – unabhängig davon, ob es sich dabei um echten körperlichen Schmerz handelte oder schlichtweg um die schmerzenden Erinnerungen an den so geliebten Ex-Partner. Der Kummer aus Liebe ist also tatsächlich ein realer Schmerz.

 

Die vier Phasen von Trennungsschmerz

Obwohl wir Menschen jeweils unterschiedlich lange und intensiv leiden, so verläuft der Trennungsschmerz doch immer in etwa gleich. Ähnlich wie beim Trauern um einen verstorbenen Menschen, unterscheiden sich auch bei dem Kummer aus Liebe die verschiedenen Trennungsphasen.

 

  1. Die Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens
  2. Die Phase der aufbrechenden Gefühle
  3. Die Phase der Neu-Orientierung
  4. Die Phase eines neuen Lebenskonzeptes

Dieses Wissen um die vier Phasen kann dabei helfen, dass wir uns selbst und unseren Kummer besser nachvollziehen und verstehen können. Auf diese Weise wird auch deutlich, dass unsere Gefühle und auch unser Verhalten ganz normal sind und wir keineswegs verrückt geworden sind. Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass diese Phasen nicht einfach so “abgearbeitet” werden können. In etwa so wie Phase 1: erledigt. und so weiter. So einfach funktioniert das leider nicht, auch wenn wir es uns wünschen würden. Im Leben gibt es immer wieder mal Rückschläge, so auch im Umgang mit Liebeskummer. Wir haben schon gedacht, dass wir über unseren Ex-Partner hinweg wären und plötzlich merken wir, dass das doch nicht der Fall ist. Auf einmal befinden wir uns wieder in der 2. Phase, der der aufbrechenden Gefühle. Die verschiedenen Trennungsphasen können sich demnach durchaus mal wiederholen – das ist aber ganz normal. Dieser so schwierige Prozess der Trennungsverarbeitung kann einige Wochen andauern, er kann sich in einigen Fällen aber auch Jahre hinziehen. Geduld ist hier das Schlüsselwort. Folgende Tipps können auch sehr hilfreich sein:

 

  • Die Gefühle zulassen
  • Sich bewusst die Zeit nehmen, die man braucht
  • Mit jemand Vertrautes reden
  • Auf seinen Körper achten
  • Rausgehen und was Neues erleben
  • Die Sachen vom Ex-Partner ausmisten
  • Sich selbst etwas Gutes tun
  • Den Blick auf das Positive richten
  • Das neue Leben gestalten
  • Aus der vergangenen Beziehung lernen

 

Die Suche nach einem Seelenpartner

Wenn wir unseren Trennungsschmerz nun überwunden haben, sind wir bereit für etwas Neues. Schließlich haben wir den Wunsch, unseren wahren Seelenpartner kennenzulernen. Um diesen Wunsch auch Wirklichkeit werden zu lassen, ist Folgendes von großer Bedeutung. Man soll sich selbst immer ganz und gar so zeigen, wie man wirklich ist. Man soll sich keineswegs verstellen und von Grund auf ehrlich mit sich selbst sein. Seine Stärken und auch seine Schwächen zu zeigen, ist ebenso wichtig wie das Teilen von Gedanken, Gefühlen, Ängsten und Sehnsüchten. Man soll in jedem Fall die Opferrolle verlassen und sich niemals selbst schlechter machen, als man ist. Der Schlüssel zum Seelenpartner ist also gewissermaßen die Selbstliebe. Denn nur wer sich selbst so liebt, wie er wirklich ist, kann ebenso geliebt werden und einem anderen Menschen bedingungslos seine wahrhaftige Liebe schenken.